Stadt setzt auf geordneten, aber raschen Ausbau der Wärmeverbünde
Die Stadt wird den Ausbau der Wärmeverbünde in der Stadt Schaffhausen beschleunigen. Die Klimastrategie der Stadt Schaffhausen aus dem Jahr 2022 setzt sich die Klimaneutralität («Netto Null») bis ins Jahr 2050 zum Ziel. Eine klimafreundliche Wärmeversorgung spielt dafür eine wichtige Rolle. Der Ausbau von Wärmeverbünden unterstützt Liegenschaftenbesitzende beim Heizungsersatz und verringert die Abhängigkeit von Öl und Gas aus dem Ausland.
Vier-Säulen-Strategie für raschen Ausbau der Wärmeverbünde
Für den Ausbau der Wärmeverbünde bestehen übergeordnete Rahmenbedingungen. Erstens handelt es sich bei Wärmenetzen um eine Infrastruktur der Grundversorgung, weshalb die Versorgungssicherheit und die öffentliche Kontrolle wichtige Voraussetzungen sind. Die Wärmeversorgung ist ein zentrales Instrument für die Erreichung der Klimaziele. Dabei ist es wichtig, dass möglichst viele Liegenschaften innerhalb eines Versorgungsgebiets an den Wärmeverbund angeschlossen werden. Die Tarifstrukturen sind deshalb so zu gestalten, dass ein Anschluss auch für kleinere Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv ist.
Die Stadt ist verantwortlich für die Gesamtkoordination einer raschen und geordneten Transformation der Wärmeversorgung unter Wahrung der öffentlichen Interessen: der Versorgungssicherheit, der Klimaziele, dem verantwortungsvollen Umgang mit Volksvermögen, der Koordination von Tiefbauarbeiten und dem Anschluss möglichst vieler Verbraucherinnen und Verbraucher.
Die Massnahmen der Stadt für einen raschen Ausbau der Wärmeverbünde in diesem komplexen Umfeld stehen auf vier Säulen.
- Städtische Projekte sollen rascher umgesetzt werden. Die dafür zuständige Task Force hat bereits erste Zeitpläne überarbeitet. Um die anstehenden Projekte so rasch wie möglich umsetzen zu können, wird der Stadtrat noch dieses Jahr einen neuen Rahmenkredit beantragen.
- Die Stadt zieht Private in den Ausbau der Wärmeverbünde mit ein. Dabei müssen einerseits die öffentlichen Interessen gewahrt werden, anderseits vergaberechtliche Vorgaben berücksichtigt werden. SH POWER verfügt über einen Versorgungsauftrag des Grossen Stadtrats, um auf dem Gebiet der Stadt Schaffhausen die bedarfsgerechte Versorgung mit Wärme und Kälte sicherzustellen. Wo eine Erschliessung durch Private zu einem schnelleren Ausbau der Wärmeverbünde beitragen kann und der Anschluss möglichst vieler Verbraucherinnen und Verbraucher sichergestellt wird, prüft der Stadtrat das Erteilen entsprechender Konzessionen. Dabei ist zu beachten, dass die Übertragung öffentlicher Aufgaben und die Verleihung von neuen Konzessionen ausschreibungspflichtig sind.
- Liegenschaftsbesitzende, welche ihre Heizung ersetzen müssen, bevor ein Anschluss an einen geplanten Wärmeverbund möglich ist, sollen zeitnah Zwischenlösungen zur Verfügung stehen. Diesbezüglich steht die Stadt im Dialog mit dem Kanton. SH POWER wird Kundinnen und Kunden in der Umsetzung beraten.
- Schliesslich hat die Stadt einen Prozess für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Roadmap zum Ausbau der Wärmeverbünde institutionalisiert, um stets so rasch wie möglich auf sich verändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können.
Rasche und geordnete Erschliessung der östlichen Quartiere
Für die Quartiere im östlichen Teil der Stadt Schaffhausen hat der Stadtrat kürzlich wegweisende Entscheide gefällt, um eine rasche, geordnete und bedarfsgerechte Erschliessung mit Wärmeverbünden sicherzustellen. Dabei setzt der Stadtrat auf eine Erschliessung durch zwei Anbieter (SH POWER und Energieverbund AG Schaffhausen), um so die verfügbaren Ressourcen möglichst effizient zu verteilen.
- Für das Quartier Alpenblick/Niklausen ist die entsprechende Planung von SH POWER bereits fortgeschritten und soll mit hoher Priorität weitergetrieben werden, damit das Gebiet ab 2027 erschlossen wird.
- Für die Quartiere Emmersberg und Ungarbühl/Schönbühl bietet der Stadtrat der Energieverbund AG Schaffhausen eine Perimetererweiterung zur bestehenden Konzession im Quartier Gruben an. Die Möglichkeit einer Perimetererweiterung hat die Stadt im bestehenden Konzessionsvertrag bereits explizit vorgesehen, weshalb keine Ausschreibung nötig ist. Die Auflagen zur Perimetererweiterung sehen vor, dass das gesamte konzessionierte Gebiet möglichst bald und mit einem Anschlussangebot zu fairen Tarifen für alle interessierten Bezügerinnen und Bezüger erschlossen wird.
- Für das Quartier Buchthalen liegen derzeit weder von öffentlicher noch von privater Seite umsetzungsreife Pläne vor, welche die Erschliessung des gesamten Gebietes sicherstellen. Damit keine Teilgebiete «auf der Strecke bleiben», ist eine Gesamtplanung notwendig. Die entsprechenden Abklärungen für eine optimale Versorgung des ganzen Gebiets sind bereits im Gange, damit bis Ende Jahr eine klare Perspektive besteht.
Aktivere Kommunikation
Die Stadt wird künftig regelmässig und aktiver über den Ausbau der Wärmeverbünde informieren. Weitere Meilensteine bilden beispielsweise die Überarbeitung des Energierichtplans bis Ende des Jahres und der angekündigte neue Rahmenkredit zum Ausbau der Wärmeverbünde. Ausserdem wird sich der Stadtrat anlässlich der entsprechenden Debatte im Grossen Stadtrat zur Volksmotion «Wärmeverbünde jetzt» äussern.
Ansprechpersonen:
Peter Neukomm, Stadtpräsident
Telefon: +41 52 632 52 11
E-Mail: peter.neukomm@stsh.ch
Dr. Katrin Bernath, Baureferentin
Telefon: +41 52 632 52 13
E-Mail: katrin.bernath@stsh.ch