Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel
Für die Bekämpfung von Schadorganismen und Krankheiten gibt es biologische, physikalische und chemische Methoden und entsprechende Pflanzenschutzmittel. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind schwer biologisch abbaubar und gelangen über den Boden, dass Wasser oder die Luft auch in die Nahrungskette. Sie gefährden die Ökosysteme, die Biodiversität und die menschliche Gesundheit. Deshalb will die Stadt Schaffhausen mit einem kompletten Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und mit der Ausrichtung an der biologischen Produktion und Bewirtschaftung einen weiteren Schritt zu einer umweltschonenden Pflanzenproduktion und Bewirtschaftung der eigenen Flächen machen.
Grün Schaffhausen engagiert sich in ihren vielfältigen Leistungsbereichen in Stadt, Wald und Landschaft für eine ressourcenschonende und naturnahe Gestaltung und Pflege und hat bereits über viele Jahre hinweg verschiedene Massnahmen schrittweise umgesetzt.
In Pilotversuchen wurden die Möglichkeiten einer nachhaltigen Produktion und Bewirtschaftung getestet. Es wurden die Konsequenzen eines Komplettverzichts auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel analysiert, der Einsatz von organischen Düngern getestet und die Auswirkungen auf die Ressourcen ermittelt.
Bereits heute funktioniert die Grünflächenbewirtschaftung funktioniert heute schon fast ausschliesslich nach den Richtlinien von Bio Suisse und die weiteren Massnahmen können mit den bestehenden Ressourcen umgesetzt werden. Bei der Pflanzenproduktion ist mit einem zusätzlichen wiederkehrenden Personalaufwand von rund 82‘000 Franken und wiederkehrenden Materialkosten von rund 8‘000 Franken zu rechnen. Generell besteht bei einem Komplettverzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ein gewisses Risiko durch kurzfristigen Ausfall von einzelnen Kulturen und es ist eine fachliche Herausforderung, schnell auf Krankheits- oder Schädlingsbefälle zu reagieren. Die fachlichen Kompetenzen für diese Neuausrichtung sind innerbetrieblich vorhanden und werden in laufenden Pilotversuchen ausgebaut. Die positiven Auswirkungen auf Mensch und Umwelt überwiegen die Risiken und den Mehraufwand.
Mit der konsequenten Ausrichtung an einer naturnahen Produktion und Bewirtschaftung verbunden ist das Bekenntnis der Stadt Schaffhausen, die natürlichen Lebensgrundlagen und die Artenvielfalt noch stärker zu schützen und zu fördern. Dies entspricht auch der Forderung des vom Grossen Stadtrat überwiesenen Postulats «Grünstadt Schaffhausen ohne Gifte». Mit dem Komplettverzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel wird der natürliche Lebensraum mit den darin vorkommenden Lebewesen geschützt. Auch für die Gesundheit der operativ tätigen Mitarbeitenden und nicht zuletzt für die gesamte Bevölkerung ist die Umstellung positiv.
Ansprechpersonen:
Dr. Katrin Bernath, Baureferentin
Tel: +41 52 632 52 13
E-Mail: katrin.bernath@stsh.ch
Florian Brack, Bereichsleiter Grün Schaffhausen
Tel: +41 52 632 56 51
E-Mail: florian.brack@stsh.ch